Christine Jaschek
1971 in Bremen, DE geboren
1995-2000 Innenarchitekturstudium/Dipl.-Ing. IA, in Heiligendamm
2001-2002 Ausbildung zur Multimediaproduzentin/design, L4 Institut Berlin
seit 2002 lebt und arbeitet sie als freiberufliche Künstlerin in Wandlitz, Brandenburg
Austellungen
2023 Aqua Lilium, Künstlerhaus Vorpommern, Heinrichsruh
2023 Aqua Lilium, Galerie Fenster, Eberswalde
2018 Kunstmesse, Jinan City – Provinz Shandong, China
2016 Rathaus Wandlitz
2015 Nachles III, Rathaus Galerie Hoppegarten
2015 Kunst im Quadrat, Galerie im Rathaus Biesenthal
2014 Begegnung, Zühlsdorf
2013 Wolken, Atelier, Wandlitz
2012 Ostbahn: Reisen in Raum und Zeit , Schloss Trebnitz, Müncheberg
Wenn mich heute jemand fragt, sage ich gern zuerst, dass meine Arbeiten vorrangig von der Natur inspiriert sind. Aber auch die Comics meiner Kindheit und meine frühe Begeisterung für den Surrealismus, tragen einen gewissen Einfluss auf meine jetzige Stilistik.
Die Sommerurlaube meiner Kindheit und Jugend verbrachte unsere Familie ausnahmslos an der Ostsee. Dort entstanden meine ersten Landschaftszeichnungen.
Die Bindung zum Meer war sehr stark.
Die Fotografie stand immer mit an vorderer Stelle, schon während meines Schulpraktikums arbeitete ich im Fotoforum Bremen. Mitte der 90er Jahre, während meines Studiums in Heiligendamm, begann ich Fotos am Computer zu bearbeiten und experimentierte mit verschiedenster Software.
2001 machte ich eine multimedia design Weiterbildung am L4 Institut Berlin. Macromedia Flash war eines meiner wichtigsten Programme. Es entsanden eine Vielzahl von Animationen, Zeichnungen und interaktiven Applikationen.
In den letzten Jahren hat sich mein Hauptinteresse auf das “Bild” konzentriert. Als Mutter von 2 Kindern und aktive Interessentin für alternative Erziehungs- und Lebensmodelle, sind nicht zuletzt meine zentralen Themen “Kinder” und ihr soziales Umfeld.
Tanja Zimmermann über die Portraits
November 2011
Christine Jaschek ist eine Künstlerin mit vielen Begabungen und alles was sie anfasst wird sehr intensiv: seien es die Beziehungen zu Menschen- und nun besonders die zu ihren Kindern und ihrem Mann, wie die zu Freunden, zur Musik und besonders natürlich auch zu ihrer Arbeit, dem Bilder machen.
In ihrer Kunst ist die Suche nach Geborgenheit im Naturzusammenhang wie nach einer Verortung in dieser Welt zu erkennen. Kunst und Leben gehen ineinander über wie die Baukörper des Wohnhauses mit den Ateliers des Künstlerpaares Christine Jaschek und Holger Lippmann und wie viele der Motive auf den Tableaus auch ihrem eigenen Leben entnommen scheinen.
Die Bilder haben Kraft und Eleganz, Nachdenklichkeit und Zärtlichkeit.
Sie berühren und verzaubern gleichermaßen; sie bringen mich nicht nur dazu, Farben und Strukturen Aufmerksamkeit zu schenken, sondern ziehen mich mit ihrem Ausdruck zugleich in die Tiefen der eigenen Phantasie: „Man zeigte im alten Griechenland Stellen, an denen es in die Unterwelt hinab ging,” heißt es bei Walter Benjamin: „Auch unser waches Dasein ist ein Land, an denen es an verborgenen Stellen in die Unterwelt hinab geht, voll unscheinbarer Örter, wo die Träume münden.”
Christine Jaschek Portraits ihrer und ihrer Freunde Kinder stehen in der Tradition der Kunstgeschichte: Der Dichter der Romantik Novalis schrieb: “Wo Kinder sind, ist ein goldenes Zeitalter. Die „Hülsenbeckschen Kinder“ vom großen Romantiker Philipp Otto Runge fallen mir ein. Die Kinder auf dem Bild blicken ernst. Das Bild zeigt kein niedliches Kinderidyll und die Umgebung stellt keinen geschützten Ort dar. Mit diesem Bild wirft Runge einen modernen Blick auf das kindliche Individuum in der Kunst, das hier als eigenständige Persönlichkeit erfasst und dargestellt wird. Runges Art der Kinderdarstellung wurde mehr als 100 Jahre später von Otto Dix aufgegriffen. Picasso zeichnete mit Hingabe seine Kinder. Wie auch Annelies Strba berühmt wurde mit den fotografischen Zeugnissen ihres Alltags mit den heranwachsenden Kindern.
Die Romantik der elektronischen Märchenwelt, die Christine da in ihrer überhöhten Stilisierung förmlich herausschreit – zeigt mir auch das Bewusstsein für das Gefährdete unserer Existenz. Die feine psychologische Beobachtungsgabe wird mit der wunderschönen prächtigen eben fast zu glatten Bildsprache verknüpft. …Der Betrachter fühlt sich auch irritiert davon…die zarten Kinderwangen könnten sich plötzlich in tausende Pixel auflösen und grafisch neu formieren.
Christine entdeckte während ihres Studiums der Innenarchitektur die Zeichenprogramme und Möglichkeiten Bilder in Bewegung zu bringen und mit Musik zu verbinden. Sie fing an, kleine Animationsfilme zu machen und mit der Musik dazu zu experimentieren… Als ihre Kinder sehr klein waren nahm sie tausende von Fotos auf – die sie nun also bearbeitet und zu den Kunstwerken macht von denen sie hier einige sehen können.
Lumas über Spring Blossom oder die Editionen
März 2014
Christine Jaschek bezieht ihre Inspiration aus der unberührten Natur Brandenburgs. Seit 2002 lebt die Künstlerin in Wandlitz und beschäftigt sich mit der malerischen Landschaft. Ihre Bearbeitungen heimischer Flora und Fauna erscheinen frisch und neu. Die mitunter überbordenden Blütenarrangements versprühen eine frühlingshafte Stimmung: Fast meint man, den süßlichen Duft neu erblühter Blumen wahrzunehmen.
Christine Jaschek fertigt für ihre Arbeiten zunächst fotografische Stillleben ihrer ländlichen Wahlheimat rund um Wandlitz an. Diese Fotografien dienen als Vorlage, denn ihre Werke setzt die ausgebildete Multimediadesignerin schließlich am Computer per Vektorzeichnung um. Immer wiederkehrende Elemente wie Blütenköpfe, Geäst und Blattwerk entwickelt sie zu vielschichtigen Collagen. In schwarzen Umrisslinien und skizzenhaften Überzeichnungen bleiben dabei Spuren der digitalen Bearbeitung erhalten, sogar ausgestellt. Nicht nur durch diese überraschenden Elemente überzeugt die Werkgruppe „Flowers“. Ihre ästhetischen Arrangements bestechen auch durch eine ungewöhnliche Farbwahl und intuitive Kombination. In frischen und strahlenden Farben inszeniert Jaschek ein Sinnbild unbeschwerter Lebensfreude und schafft durch ihre innovative Bearbeitung der brandenburgischen Natur eine neue Art der Bildgestaltung: Zwischen Abstraktion und Stillleben.
Christine Jaschek draws her inspiration from the beauty of Brandenburg’s untouched nature. Since moving to Wandlitz in 2002, she has focused on picturesque landscapes. Jaschek’s interpretations of local flora and fauna appear fresh and new. At times extravagant, the flower arrangements exude a springtime feeling: We can almost smell the sweet, freshly-bloomed flowers.
Christine Jaschek begins by shooting still-life photographs of scenic areas around Wandlitz. These photographs serve as templates for the multimedia designer, who finishes the images on her computer with vector drawings. She produces diverse collages using recurring elements such as flower heads, branches, and foliage. Traces of the digital process remain as black outlines and sketched elements. However, the “Flowers” series is more than just a surprising collection of elements. Its aesthetic compositions captivate through their unusual colour spectrum and intuitive arrangement. With fresh and radiant colours, Jaschek presents a sensual image of the carefree joys of life and, through the innovative use of Brandenburg’s nature, creates a new artistic style between abstraction and still life.
March 2014